Paris-Brest-Paris 2011


Prolog

Mit 300 Stundenkilometern jagt der TGV Richtung Paris. Genaugenommen bin nicht ich derjenige, der auf Paris zurast, sondern Paris rast auf mich zu. Unaufhaltsam rückt der Moment näher, wo ich ein drittes Mal bei Paris-Brest-Paris am Start stehen werde. Im Magen macht sich dieses wohlige Gefühl breit, das man vor großen Ereignissen verspürt, die Augen tasten die fliehenden Landschaften ab, versuchen hinter die Hügel zu spähen, dorthin, wo Paris liegt, wo Brest liegt - ein langer und schwerer Weg. Die Fermate vor dem Finale. Die Ruhe vor dem Sturm.

Brest - Paris

Brest, 618 Kilometer, 18.15 Uhr: Bei PBP zählen die Engländer zu den wenigen Nationen, die in der Masse kaum untergehen. Ein Gutteil von ihnen fährt ohne Helm, dafür mit Schutzblechen an Rädern, die nicht selten nostalgisch angehaucht sind. Von kurzen Schauern abgesehen, waren die Schutzbleche bislang allerdings überflüssig. Eine andere Eigenheit ist ihre Vorliebe für time trials, Zeitfahren, die mitunter vierundzwanzig Stunden andauern können. Einer aus ihrer Gilde, Simon, ein Ex-Ruderer, übernimmt nach Brest das Kommando.

Epilog


Eine gute Woche nach Paris-Brest-Paris erreichte mich eine E-Mail mit dem Betreff: "So sieht Glück aus." Angehängt war ein Bild von mir, aufgenommen am Mittwochnachmittag, gut zwölf Stunden nach der Zielankunft. 

So sieht Glück aus